Aktuelles aus dem Hospizverein Marsberg

Hospiz der Vielfalt

Am Freitag, den 11. Oktober 2024, lud der Katholische Hospizverein Marsberg e.V. zu einer anderen Art der Begegnung in die Tenne ein: „Hospiz trifft auf Travestie“.

Anlässlich des diesjährigen Welthospiztages, dessen Motto „Hospiz für Vielfalt“ war, wurde die Travestiekünstlerin und Kulturnadelträgerin CARSTA aus Paderborn eingeladen.

Die erste Vorsitzende, Erika Judith, sowie die beiden Koordinatorinnen, Laura Edel und Gabi Klose, eröffneten den Abend mit einer Ansprache und berichteten über den Grund dieser Einladung, der viele Menschen folgten. Doch warum eine Travestiekünstlerin und Hospiz für Vielfalt?

Vielfalt und Diversität sind in der letzten Zeit viel benutze Wörter und auch in der Hospizarbeit begegnen wir immer wieder individuellen Begleitungen.

Vielfalt zeigt sich nicht nur in der Herkunft oder der viel diskutierten Genderdebatte, sondern auch im Alter, in der Spiritualität und in der Weltanschauung, in körperlich und geistigen Fähigkeiten, in der sozialen Situation und in geschlechtlicher und sexueller Orientierung. Diese Aspekte begegnen wir nicht nur im Alltag, sondern auch oder besonders, in unserer hospizlichen Arbeit. Vielfalt und Hospiz sind unzertrennlich und in der Hospizbewegung seit Beginn ein gemeinsames Thema, denn vor allem am Lebensende möchte und soll niemand in seinem Wesen entwurzelt werden.

Wie gehen wir mit der eigenen Wahrnehmung unseres Gegenübers um? Wie schnell bewerte ich ein Verhalten oder eine andere Lebenseinschätzung, die mir selber fremd erscheint? Vielfalt ist ein facettenreiches Konzept, das uns dazu anregt, über unsere eigenen Vorurteile und Annahmen nachzudenken. Es ist eine Herausforderung, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und offen für das Unbekannte zu sein und die eigene Sichtweise zu reflektieren. Indem wir uns auf die Vielfalt einlassen und die Unterschiede akzeptieren können wir bereichernde Begegnungen erleben. Denn, was bleibt zu sagen… Am Ende sind wir alle gleich.

CARSTA hat mit Ihrem Bühnenprogramm „Viel zu viel Gefühl“ uns mit ihrer Leichtigkeit zum Nachdenken eingeladen und das Publikum begeistert.  Es war ein tiefgründiger bewegender und humorvoller Abend – einfach VIELFÄLTIG -, der noch lange in unseren Gedanken und Herzen nachklingt.

Erika Judith (Vorsitzende), Gabriele Kordes (stellv. Vorstizende), Gabi Klose (Koordinatorin), Gabi Hesse ( Aktivkreissprecherin), Laura Edel (Koordinatorin), Andrea Giller (Schriftführerin), Josef Tuschen (Kassenwart)

Trauerwege sind Seelenwege

Hospizverein Marsberg bietet Trauergruppe an

Das Gruppenangebot richtet sich an Menschen, die sich durch den Verlust eines Angehörigen oder nahestehenden Menschen in Trauer befinden. In diesem geschützten Rahmen möchten wir der Trauer Raum und Zeit schenken, um ihr achtsam begegnen zu können. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, Kraftquellen wiederzuentdecken, mit Herausforderungen umzugehen, Lebensumstände zu sortieren, Rituale zu entwickeln und den Boden unter den Füßen wieder zu spüren.

Die Gruppe findet von Oktober 2024 bis März 2025, an zehn Abenden, von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr statt. Der Kurs trägt sich durch eine Spende / Unkostenbeitrag von 12 € pro Abend.

Informationen und Anmeldung bis 01.09.2024 unter  0175/7450068  oder  info@hospizverein-marsberg.de

Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen

Charta

Gemeinsam können wir das schaffen

Gedanken von Claudia Artz zum 25 jährigen Jubiläum des Katholischen Hospizvereins Marsberg e.V.

„Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres
Lebens wichtig, und wir werden alles tun,
damit Sie nicht nur in Frieden sterben
sondern auch bis zuletzt in Würde leben können.“
(Cicley Saunders)

Dieser ethische Grundgedanke von Cicley Saunders, Begründerin der modernen Hospizkultur, hat mich Zeit meines beruflichen Wirkens begleitet und bewegt, als Pflegefachkraft am Krankenbett, gleichermaßen wie als Leitungskraft im Pflegemanagement und als Lehrende in der Pflege. Als langjährige Rotkreuzschwester ist Menschlichkeit die absolute Basis meines beruflichen und gesellschaftlichen Handelns. Menschlichkeit bedeutet dabei für mich, durch ein Füreinander zu einem Miteinander zu kommen, um eine lebenswerte Gemeinschaft bilden zu können, die von Wertschätzung und Würde und einem gesunden Maß an Nähe und Distanz geprägt ist. Die würdevolle Begleitung hochbetagter, schwerstkranker und sterbender Menschen bedeutet zwischenmenschliche Begegnung, bei der Nähe in der Regel wichtiger ist als Distanz. Es geht um den intensiven Prozess einer guten Versorgung, während der Dauer der schweren, oft schmerzgeprägten Zeit einer Krankheit und am Lebensende, die den Wünschen eines jeden Einzelnen von uns – soweit auch nur irgendwie möglich – entspricht. Die Einhaltung und Beachtung der jeweils individuellen Menschenwürde darf dabei nicht nur Repitition verfassungsrechtlicher Grundlagen oder Slogan in Hochglanzbroschüren stationärer und ambulanter Einrichtungen im Gesundheitswesen sein. Die Beachtung der Menschenwürde muss zur Handlungsmaxime der professionell Tätigen im Gesundheitswesen.

Cicley Saunders schrieb in einem Brief in den 1980iger Jahren an eine Kollegin „Die Hospizbewegung zog aus dem Gesundheitswesen aus und entwickelte eigene Modelle. Es gilt nun, die Haltungen, die Kompetenzen und die Erfahrungen in die Regelversorgung zu reintegrieren, damit die Haltungen und das Wissen zurückfließen können“. Dies geschah in ganz beeindruckender Weise in den letzten 10 – 15 Jahren im bundesdeutschen Gesundheitswesen. Neben der verstärkten Gründung stationärer Hospize sowie ambulanter Hospizvereine haben auch Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen – und Dienste und zahlreiche Gesundheitsverbände und -vereine den Hospiz- und Palliativgedanken in Ihre Arbeit integriert und Kooperationen untereinander geschlossen, um eine bestmögliche Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen zu gewährleisten.

Dabei war und ist die Hospizbewegung seit jeher dem Grundsatz verpflichtet, dass schwerstkranke und sterbende Menschen neben einer vertrauensvollen Umgebung auf jeden Fall die Nähe und Anwesenheit von vertrauten Personen brauchen, um Sicherheit und Stabilität zu spüren und wahrnehmen zu können. Sterben ist ein persönlicher und individueller Prozess. Dem Sterben wie dem Leben Heimat geben, bedeutet, die Einzigartigkeit jedes Menschen in seiner Lebenssituation zu achten und ihn zu begleiten. Zentrales Element einer würdevollen Begleitung ist dabei der Aufbau einer Beziehung zwischen dem Schwerkranken und dem Begleiter, eine Beziehung die notwendigerweise eine körperliche Präsenz erfordert und das nicht nur vom professionell tätigem Ärzte- und Pflegerteam, sondern auch von Angehörigen, psychosozialen Fachkräften, Seelsorgern und wenn gewünscht auch von qualifizierten Ehrenamtlichen. Insbesondere Letztere bringen dabei für alle Beteiligten Entlastung, denn Sie bringen Normalität, Aufmerksamkeit, Beziehungsangebote und vor allen Dingen Zeit mit! Sie zeigen in einzigartiger Weise, dass hochbetagte, schwerstkranke und sterbende Menschen und Ihre Angehörigen zu uns und unserer Gesellschaft gehören. Durch ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme der Betroffenen und der ihnen Nahestehenden am Leben des Gemeinwesens und tragen dazu bei, die Hospizidee in der Gesellschaft weiter zu verankern.

„Der Nutzen des Einsatzes von fachlicher Expertise durch die Koordinationskräfte des Hospizdienstes und der Einsatz qualifizierter Ehrenamtlicher Hospizbegleiter/innen sind für die stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen bei guter Abstimmung der Verantwortlichen, eine nachhaltige Entlastung und auch Bereicherung für die professionellen Teams. Es geht nicht allein darum, ehrenamtliche Sterbebegleitung in das Pflegeheim zu bringen. Vielmehr gestaltet sich eine Kooperation z. B. auch über die Beteiligung an gemeinsamen Bildungsveranstaltungen, die Beratung durch eine im Pflegeheim existierenden verlässlichen Ansprechpartnerin bzw. eines verlässlichen Ansprechpartners oder die Beteiligung der hospizlichen Leitungskräfte an Teamsitzungen und Fallbesprechungen. Die Kooperation muss allen bekannt sein, Bewohnern und Bewohnerinnen, Angehörigen, kooperierenden Hausärzten,…etc.! Darum sollte z. B. über Flyer, Aushänge sowie Angehörigenabende über die Zusammenarbeit informiert werden. In erster Linie müssen natürlich alle Mitarbeiter auf beiden Seiten informiert und mit den gemeinsam abgestimmten Regeln der Zusammenarbeit vertraut sein. Je wertschätzender und kooperativer der Umgang des stationären Pflegeteams und des ambulanten Hospizdienstes sind, umso würdevoller kann die Begleitung der Schwerstkranken und Sterbenden und Ihrer Angehörigen gelingen, so Artz. Wenn die Teams es schaffen, durch ein Füreinander zu einem Miteinander in der Begleitung zu gelangen, bleibt die Würde des Menschen unantastbar!“

Der ambulante Hospizdienst und die stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen in Marsberg, sowie die Player im Multiprofessionellen Team der Palliativversorgung (wie die Marsberger Hausärzte, das Palliativteam HSK …etc.) sind ein sehr gutes Beispiel für gelungene Kooperation. Sie haben die Gestaltungsspielräume in Pandemiezeiten zum Wohle der Bewohner und Patienten in den Einrichtungen genutzt und führen Ihre Arbeit unter den derzeit notwendigen und vorgegebenen Hygiene- und Schutzbestimmungen schon seit einiger Zeit weiter fort. Neben den kreativen und alltagspraktischen Fertigkeiten kann gelungene Kooperation von Pflege und Hospiz- und Palliativversorgung in dieser Krise Werte nutzen, die die Grundlage ihrer Identität darstellen, wie Zuversicht, Geduld, Solidarität, und Vertrauen.

„Menschen, die mit Schwerstkranken, Sterbenden und Trauernden arbeiten, haben Erfahrung mit Krisen, sie geben Stabilität und Sicherheit“, weiß Claudia Artz, „vertrauen Sie Ihnen!“

Trauerwege sind Seelenwege

Der Marsberger Hospizverein freut sich, neben der Sterbebegleitung erstmals auch ein Gruppenangebot für Menschen in Trauer anbieten zu können. Geplant sind neun thematisch aufeinander aufbauende Gruppenabende, die von unseren Koordinatorinnen Laura Edel (ausgebildete Trauerbegleiterin) und Gabi Klose vorbereitet und durchgeführt werden. Beide freuen sich, einen Raum anzubieten, in dem Menschen nach einem Verlust zusammenfinden können und sich gemeinsam auf den Weg machen, ihrer Trauer zu begegnen und diese kennenlernen zu können, gemeinsam zu weinen und natürlich auch zu lachen.
Sie sind herzlich willkommen, uns kennenzulernen und Fragen zu stellen!

Der Hospizverein bietet diese Abende kostenlos an.

Hier können Sie unseren neuen
Flyer herunterladen

Erika Judith (Vorsitzende), Gabriele Kordes (stellv. Vorstizende), Gabi Klose (Koordinatorin), Gabi Hesse ( Aktivkreissprecherin), Laura Edel (Koordinatorin), Andrea Giller (Schriftführerin), Josef Tuschen (Kassenwart)

Trauerwege sind Seelenwege

Hospizverein Marsberg bietet Trauergruppe an

Das Gruppenangebot richtet sich an Menschen, die sich durch den Verlust eines Angehörigen oder nahestehenden Menschen in Trauer befinden. In diesem geschützten Rahmen möchten wir der Trauer Raum und Zeit schenken, um ihr achtsam begegnen zu können. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, Kraftquellen wiederzuentdecken, mit Herausforderungen umzugehen, Lebensumstände zu sortieren, Rituale zu entwickeln und den Boden unter den Füßen wieder zu spüren.

Die Gruppe findet von Oktober 2024 bis März 2025, an zehn Abenden, von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr statt. Der Kurs trägt sich durch eine Spende / Unkostenbeitrag von 12 € pro Abend.

Informationen und Anmeldung bis 01.09.2024 unter  0175/7450068  oder  info@hospizverein-marsberg.de

Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen

Charta

Gemeinsam können wir das schaffen

Gedanken von Claudia Artz zum 25 jährigen Jubiläum des Katholischen Hospizvereins Marsberg e.V.

„Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres
Lebens wichtig, und wir werden alles tun,
damit Sie nicht nur in Frieden sterben
sondern auch bis zuletzt in Würde leben können.“
(Cicley Saunders)

Dieser ethische Grundgedanke von Cicley Saunders, Begründerin der modernen Hospizkultur, hat mich Zeit meines beruflichen Wirkens begleitet und bewegt, als Pflegefachkraft am Krankenbett, gleichermaßen wie als Leitungskraft im Pflegemanagement und als Lehrende in der Pflege. Als langjährige Rotkreuzschwester ist Menschlichkeit die absolute Basis meines beruflichen und gesellschaftlichen Handelns. Menschlichkeit bedeutet dabei für mich, durch ein Füreinander zu einem Miteinander zu kommen, um eine lebenswerte Gemeinschaft bilden zu können, die von Wertschätzung und Würde und einem gesunden Maß an Nähe und Distanz geprägt ist. Die würdevolle Begleitung hochbetagter, schwerstkranker und sterbender Menschen bedeutet zwischenmenschliche Begegnung, bei der Nähe in der Regel wichtiger ist als Distanz. Es geht um den intensiven Prozess einer guten Versorgung, während der Dauer der schweren, oft schmerzgeprägten Zeit einer Krankheit und am Lebensende, die den Wünschen eines jeden Einzelnen von uns – soweit auch nur irgendwie möglich – entspricht. Die Einhaltung und Beachtung der jeweils individuellen Menschenwürde darf dabei nicht nur Repitition verfassungsrechtlicher Grundlagen oder Slogan in Hochglanzbroschüren stationärer und ambulanter Einrichtungen im Gesundheitswesen sein. Die Beachtung der Menschenwürde muss zur Handlungsmaxime der professionell Tätigen im Gesundheitswesen.

Cicley Saunders schrieb in einem Brief in den 1980iger Jahren an eine Kollegin „Die Hospizbewegung zog aus dem Gesundheitswesen aus und entwickelte eigene Modelle. Es gilt nun, die Haltungen, die Kompetenzen und die Erfahrungen in die Regelversorgung zu reintegrieren, damit die Haltungen und das Wissen zurückfließen können“. Dies geschah in ganz beeindruckender Weise in den letzten 10 – 15 Jahren im bundesdeutschen Gesundheitswesen. Neben der verstärkten Gründung stationärer Hospize sowie ambulanter Hospizvereine haben auch Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen – und Dienste und zahlreiche Gesundheitsverbände und -vereine den Hospiz- und Palliativgedanken in Ihre Arbeit integriert und Kooperationen untereinander geschlossen, um eine bestmögliche Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen zu gewährleisten.

Dabei war und ist die Hospizbewegung seit jeher dem Grundsatz verpflichtet, dass schwerstkranke und sterbende Menschen neben einer vertrauensvollen Umgebung auf jeden Fall die Nähe und Anwesenheit von vertrauten Personen brauchen, um Sicherheit und Stabilität zu spüren und wahrnehmen zu können. Sterben ist ein persönlicher und individueller Prozess. Dem Sterben wie dem Leben Heimat geben, bedeutet, die Einzigartigkeit jedes Menschen in seiner Lebenssituation zu achten und ihn zu begleiten. Zentrales Element einer würdevollen Begleitung ist dabei der Aufbau einer Beziehung zwischen dem Schwerkranken und dem Begleiter, eine Beziehung die notwendigerweise eine körperliche Präsenz erfordert und das nicht nur vom professionell tätigem Ärzte- und Pflegerteam, sondern auch von Angehörigen, psychosozialen Fachkräften, Seelsorgern und wenn gewünscht auch von qualifizierten Ehrenamtlichen. Insbesondere Letztere bringen dabei für alle Beteiligten Entlastung, denn Sie bringen Normalität, Aufmerksamkeit, Beziehungsangebote und vor allen Dingen Zeit mit! Sie zeigen in einzigartiger Weise, dass hochbetagte, schwerstkranke und sterbende Menschen und Ihre Angehörigen zu uns und unserer Gesellschaft gehören. Durch ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme der Betroffenen und der ihnen Nahestehenden am Leben des Gemeinwesens und tragen dazu bei, die Hospizidee in der Gesellschaft weiter zu verankern.

„Der Nutzen des Einsatzes von fachlicher Expertise durch die Koordinationskräfte des Hospizdienstes und der Einsatz qualifizierter Ehrenamtlicher Hospizbegleiter/innen sind für die stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen bei guter Abstimmung der Verantwortlichen, eine nachhaltige Entlastung und auch Bereicherung für die professionellen Teams. Es geht nicht allein darum, ehrenamtliche Sterbebegleitung in das Pflegeheim zu bringen. Vielmehr gestaltet sich eine Kooperation z. B. auch über die Beteiligung an gemeinsamen Bildungsveranstaltungen, die Beratung durch eine im Pflegeheim existierenden verlässlichen Ansprechpartnerin bzw. eines verlässlichen Ansprechpartners oder die Beteiligung der hospizlichen Leitungskräfte an Teamsitzungen und Fallbesprechungen. Die Kooperation muss allen bekannt sein, Bewohnern und Bewohnerinnen, Angehörigen, kooperierenden Hausärzten,…etc.! Darum sollte z. B. über Flyer, Aushänge sowie Angehörigenabende über die Zusammenarbeit informiert werden. In erster Linie müssen natürlich alle Mitarbeiter auf beiden Seiten informiert und mit den gemeinsam abgestimmten Regeln der Zusammenarbeit vertraut sein. Je wertschätzender und kooperativer der Umgang des stationären Pflegeteams und des ambulanten Hospizdienstes sind, umso würdevoller kann die Begleitung der Schwerstkranken und Sterbenden und Ihrer Angehörigen gelingen, so Artz. Wenn die Teams es schaffen, durch ein Füreinander zu einem Miteinander in der Begleitung zu gelangen, bleibt die Würde des Menschen unantastbar!“

Der ambulante Hospizdienst und die stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen in Marsberg, sowie die Player im Multiprofessionellen Team der Palliativversorgung (wie die Marsberger Hausärzte, das Palliativteam HSK …etc.) sind ein sehr gutes Beispiel für gelungene Kooperation. Sie haben die Gestaltungsspielräume in Pandemiezeiten zum Wohle der Bewohner und Patienten in den Einrichtungen genutzt und führen Ihre Arbeit unter den derzeit notwendigen und vorgegebenen Hygiene- und Schutzbestimmungen schon seit einiger Zeit weiter fort. Neben den kreativen und alltagspraktischen Fertigkeiten kann gelungene Kooperation von Pflege und Hospiz- und Palliativversorgung in dieser Krise Werte nutzen, die die Grundlage ihrer Identität darstellen, wie Zuversicht, Geduld, Solidarität, und Vertrauen.

„Menschen, die mit Schwerstkranken, Sterbenden und Trauernden arbeiten, haben Erfahrung mit Krisen, sie geben Stabilität und Sicherheit“, weiß Claudia Artz, „vertrauen Sie Ihnen!“

Trauerwege sind Seelenwege

Der Marsberger Hospizverein freut sich, neben der Sterbebegleitung erstmals auch ein Gruppenangebot für Menschen in Trauer anbieten zu können. Geplant sind neun thematisch aufeinander aufbauende Gruppenabende, die von unseren Koordinatorinnen Laura Edel (ausgebildete Trauerbegleiterin) und Gabi Klose vorbereitet und durchgeführt werden. Beide freuen sich, einen Raum anzubieten, in dem Menschen nach einem Verlust zusammenfinden können und sich gemeinsam auf den Weg machen, ihrer Trauer zu begegnen und diese kennenlernen zu können, gemeinsam zu weinen und natürlich auch zu lachen.
Sie sind herzlich willkommen, uns kennenzulernen und Fragen zu stellen!

Der Hospizverein bietet diese Abende kostenlos an.

Hier können Sie unseren neuen
Flyer herunterladen

Erika Judith (Vorsitzende), Gabriele Kordes (stellv. Vorstizende), Gabi Klose (Koordinatorin), Gabi Hesse ( Aktivkreissprecherin), Laura Edel (Koordinatorin), Andrea Giller (Schriftführerin), Josef Tuschen (Kassenwart)

Trauerwege sind Seelenwege

Hospizverein Marsberg bietet Trauergruppe an

Das Gruppenangebot richtet sich an Menschen, die sich durch den Verlust eines Angehörigen oder nahestehenden Menschen in Trauer befinden. In diesem geschützten Rahmen möchten wir der Trauer Raum und Zeit schenken, um ihr achtsam begegnen zu können. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg, Kraftquellen wiederzuentdecken, mit Herausforderungen umzugehen, Lebensumstände zu sortieren, Rituale zu entwickeln und den Boden unter den Füßen wieder zu spüren.

Die Gruppe findet von Oktober 2024 bis März 2025, an zehn Abenden, von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr statt. Der Kurs trägt sich durch eine Spende / Unkostenbeitrag von 12 € pro Abend.

Informationen und Anmeldung bis 01.09.2024 unter  0175/7450068  oder  info@hospizverein-marsberg.de

Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen

Charta

Gemeinsam können wir das schaffen

Gedanken von Claudia Artz zum 25 jährigen Jubiläum des Katholischen Hospizvereins Marsberg e.V.

„Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres
Lebens wichtig, und wir werden alles tun,
damit Sie nicht nur in Frieden sterben
sondern auch bis zuletzt in Würde leben können.“
(Cicley Saunders)

Dieser ethische Grundgedanke von Cicley Saunders, Begründerin der modernen Hospizkultur, hat mich Zeit meines beruflichen Wirkens begleitet und bewegt, als Pflegefachkraft am Krankenbett, gleichermaßen wie als Leitungskraft im Pflegemanagement und als Lehrende in der Pflege. Als langjährige Rotkreuzschwester ist Menschlichkeit die absolute Basis meines beruflichen und gesellschaftlichen Handelns. Menschlichkeit bedeutet dabei für mich, durch ein Füreinander zu einem Miteinander zu kommen, um eine lebenswerte Gemeinschaft bilden zu können, die von Wertschätzung und Würde und einem gesunden Maß an Nähe und Distanz geprägt ist. Die würdevolle Begleitung hochbetagter, schwerstkranker und sterbender Menschen bedeutet zwischenmenschliche Begegnung, bei der Nähe in der Regel wichtiger ist als Distanz. Es geht um den intensiven Prozess einer guten Versorgung, während der Dauer der schweren, oft schmerzgeprägten Zeit einer Krankheit und am Lebensende, die den Wünschen eines jeden Einzelnen von uns – soweit auch nur irgendwie möglich – entspricht. Die Einhaltung und Beachtung der jeweils individuellen Menschenwürde darf dabei nicht nur Repitition verfassungsrechtlicher Grundlagen oder Slogan in Hochglanzbroschüren stationärer und ambulanter Einrichtungen im Gesundheitswesen sein. Die Beachtung der Menschenwürde muss zur Handlungsmaxime der professionell Tätigen im Gesundheitswesen.

Cicley Saunders schrieb in einem Brief in den 1980iger Jahren an eine Kollegin „Die Hospizbewegung zog aus dem Gesundheitswesen aus und entwickelte eigene Modelle. Es gilt nun, die Haltungen, die Kompetenzen und die Erfahrungen in die Regelversorgung zu reintegrieren, damit die Haltungen und das Wissen zurückfließen können“. Dies geschah in ganz beeindruckender Weise in den letzten 10 – 15 Jahren im bundesdeutschen Gesundheitswesen. Neben der verstärkten Gründung stationärer Hospize sowie ambulanter Hospizvereine haben auch Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen – und Dienste und zahlreiche Gesundheitsverbände und -vereine den Hospiz- und Palliativgedanken in Ihre Arbeit integriert und Kooperationen untereinander geschlossen, um eine bestmögliche Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen zu gewährleisten.

Dabei war und ist die Hospizbewegung seit jeher dem Grundsatz verpflichtet, dass schwerstkranke und sterbende Menschen neben einer vertrauensvollen Umgebung auf jeden Fall die Nähe und Anwesenheit von vertrauten Personen brauchen, um Sicherheit und Stabilität zu spüren und wahrnehmen zu können. Sterben ist ein persönlicher und individueller Prozess. Dem Sterben wie dem Leben Heimat geben, bedeutet, die Einzigartigkeit jedes Menschen in seiner Lebenssituation zu achten und ihn zu begleiten. Zentrales Element einer würdevollen Begleitung ist dabei der Aufbau einer Beziehung zwischen dem Schwerkranken und dem Begleiter, eine Beziehung die notwendigerweise eine körperliche Präsenz erfordert und das nicht nur vom professionell tätigem Ärzte- und Pflegerteam, sondern auch von Angehörigen, psychosozialen Fachkräften, Seelsorgern und wenn gewünscht auch von qualifizierten Ehrenamtlichen. Insbesondere Letztere bringen dabei für alle Beteiligten Entlastung, denn Sie bringen Normalität, Aufmerksamkeit, Beziehungsangebote und vor allen Dingen Zeit mit! Sie zeigen in einzigartiger Weise, dass hochbetagte, schwerstkranke und sterbende Menschen und Ihre Angehörigen zu uns und unserer Gesellschaft gehören. Durch ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Teilnahme der Betroffenen und der ihnen Nahestehenden am Leben des Gemeinwesens und tragen dazu bei, die Hospizidee in der Gesellschaft weiter zu verankern.

„Der Nutzen des Einsatzes von fachlicher Expertise durch die Koordinationskräfte des Hospizdienstes und der Einsatz qualifizierter Ehrenamtlicher Hospizbegleiter/innen sind für die stationären und ambulanten Gesundheitseinrichtungen bei guter Abstimmung der Verantwortlichen, eine nachhaltige Entlastung und auch Bereicherung für die professionellen Teams. Es geht nicht allein darum, ehrenamtliche Sterbebegleitung in das Pflegeheim zu bringen. Vielmehr gestaltet sich eine Kooperation z. B. auch über die Beteiligung an gemeinsamen Bildungsveranstaltungen, die Beratung durch eine im Pflegeheim existierenden verlässlichen Ansprechpartnerin bzw. eines verlässlichen Ansprechpartners oder die Beteiligung der hospizlichen Leitungskräfte an Teamsitzungen und Fallbesprechungen. Die Kooperation muss allen bekannt sein, Bewohnern und Bewohnerinnen, Angehörigen, kooperierenden Hausärzten,…etc.! Darum sollte z. B. über Flyer, Aushänge sowie Angehörigenabende über die Zusammenarbeit informiert werden. In erster Linie müssen natürlich alle Mitarbeiter auf beiden Seiten informiert und mit den gemeinsam abgestimmten Regeln der Zusammenarbeit vertraut sein. Je wertschätzender und kooperativer der Umgang des stationären Pflegeteams und des ambulanten Hospizdienstes sind, umso würdevoller kann die Begleitung der Schwerstkranken und Sterbenden und Ihrer Angehörigen gelingen, so Artz. Wenn die Teams es schaffen, durch ein Füreinander zu einem Miteinander in der Begleitung zu gelangen, bleibt die Würde des Menschen unantastbar!“

Der ambulante Hospizdienst und die stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen in Marsberg, sowie die Player im Multiprofessionellen Team der Palliativversorgung (wie die Marsberger Hausärzte, das Palliativteam HSK …etc.) sind ein sehr gutes Beispiel für gelungene Kooperation. Sie haben die Gestaltungsspielräume in Pandemiezeiten zum Wohle der Bewohner und Patienten in den Einrichtungen genutzt und führen Ihre Arbeit unter den derzeit notwendigen und vorgegebenen Hygiene- und Schutzbestimmungen schon seit einiger Zeit weiter fort. Neben den kreativen und alltagspraktischen Fertigkeiten kann gelungene Kooperation von Pflege und Hospiz- und Palliativversorgung in dieser Krise Werte nutzen, die die Grundlage ihrer Identität darstellen, wie Zuversicht, Geduld, Solidarität, und Vertrauen.

„Menschen, die mit Schwerstkranken, Sterbenden und Trauernden arbeiten, haben Erfahrung mit Krisen, sie geben Stabilität und Sicherheit“, weiß Claudia Artz, „vertrauen Sie Ihnen!“

Trauerwege sind Seelenwege

Der Marsberger Hospizverein freut sich, neben der Sterbebegleitung erstmals auch ein Gruppenangebot für Menschen in Trauer anbieten zu können. Geplant sind neun thematisch aufeinander aufbauende Gruppenabende, die von unseren Koordinatorinnen Laura Edel (ausgebildete Trauerbegleiterin) und Gabi Klose vorbereitet und durchgeführt werden. Beide freuen sich, einen Raum anzubieten, in dem Menschen nach einem Verlust zusammenfinden können und sich gemeinsam auf den Weg machen, ihrer Trauer zu begegnen und diese kennenlernen zu können, gemeinsam zu weinen und natürlich auch zu lachen.
Sie sind herzlich willkommen, uns kennenzulernen und Fragen zu stellen!

Der Hospizverein bietet diese Abende kostenlos an.

Hier können Sie unseren neuen
Flyer herunterladen